Als ich 12 war, war ich eine absolute Leseratte. Ich erinnere mich, wie ich die ganze Nacht wach blieb, um „Der Gefangene von Askaban“ zu lesen – im Badezimmer, weil meine Schwester mich aus unserem Zimmer verbannt hatte. Ich konnte einfach nicht aufhören, bis ich das Buch an einem Tag durch hatte. Ich habe es geliebt, jede Woche in die Schulbibliothek zu gehen und mir etwas Neues auszusuchen. Es gab immer ein spannendes Buch auf meinem Nachttisch.
Heute sieht das bei vielen Kindern leider anders aus. Studien zeigen, dass die Lesefreude und -häufigkeit mit dem Alter oft abnimmt. Laut einer Scholastic-Studie aus 2023 lesen 41 % der Zwölfjährigen weniger als ein Buch pro Woche, und 53 % der 12- bis 17-Jährigen sagen, dass sie überhaupt nicht gerne lesen.
Als Lehrerin und Mutter glaube ich fest daran: Kinder, die sagen, sie mögen Lesen nicht, haben einfach noch nicht das richtige Buch gefunden.
Zusätzlich zeigt eine Sonderauswertung des Instituts für Schulentwicklungsforschung (2022) der TU Dortmund, dass das Leseverhalten von Kindern in hohem Maße vom familiären Umfeld beeinflusst wird – insbesondere von der Verfügbarkeit von Büchern und der Förderung durch die Eltern.
Deshalb hier ein paar Tipps, wie du die Leseliebe in deiner Familie wecken kannst – selbst bei den größten Lesemuffeln!
Warum ist Lesen so wichtig für Kinder?
Bücher öffnen Türen zu Abenteuern und Kulturen, die wir uns sonst niemals vorstellen könnten. Sie fördern:
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Empathie
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Emotionale Intelligenz
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Einen größeren Wortschatz – ein Schlüsselfaktor für den Schulerfolg
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Kreatives Problemlösen
4 Wege, wie dein Kind die Liebe zum Lesen entdeckt
1. Lass dein Kind das Steuer übernehmen 🚗📚
Ja, manchmal bedeutet das, dass du dich durch „100 eklige Fakten über Eidechsen“ wühlen musst, aber hey – wenn dein Kind das gerne liest, ist das der erste Schritt. Das Ziel ist, dass es Spaß am Lesen hat.
Ob Comics, kurze Geschichten oder Bücher, die es schon kennt – gib deinem Kind die Freiheit, selbst zu entscheiden, was es lesen möchte. Das ist der Schlüssel, um Lesen als lebenslange Leidenschaft zu verankern.
Und ganz ehrlich: Auch wir Erwachsenen greifen mal lieber zu leichter Unterhaltung als zu einem Klassiker wie „Ulysses“, oder? 😉
2. Hol dir Unterstützung, wenn du das Gefühl hast, dein Kind hat Schwierigkeiten
Wenn dein Kind Lesen wirklich hasst und ihr beide schon am Rande der Verzweiflung seid, könnte es sinnvoll sein, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Die Lehrkraft deines Kindes ist ein guter erster Ansprechpartner. Mit ihrer Erfahrung im Umgang mit jungen Lesern können sie wertvolle Tipps geben oder mögliche Herausforderungen früh erkennen. Halte den Austausch zwischen Schule und Zuhause offen – gemeinsam könnt ihr den Weg zum Lesespaß ebnen.
3. Nutze Technologie – als Ergänzung, nicht als Ersatz
Technologie wird Bücher niemals ersetzen – dafür sind sie viel zu toll. Aber sie kann helfen.
Das Fundament fürs Lesen ist die Beherrschung der Phonetik. Wenn dein Kind hier sicherer wird, wächst auch das Selbstbewusstsein. Mit Mika "Erstes Lesen und Schreiben" kann dein Kind Reime entdecken, Silben schwingen und erste Buchstaben schreiben – alles spielerisch und in einem Tempo, das genau zu ihm passt.
Falls dein Kind schon bereit ist, tiefer in die Welt der Buchstaben einzutauchen, bietet Mika "ABC: Die Buchstaben" die Möglichkeit, Groß- und Kleinbuchstaben zu erkennen, Laute in Wörtern zu entdecken und die richtige Schreibweise spielerisch zu lernen.
Auch Hörbücher sind ein toller Begleiter: Kinder können einem Hörbuch folgen, während sie ein Buch lesen – das füllt Wissenslücken und steigert die Leselust.
4. Liebt die Bibliotheken ❤️📚
Falls du eine Bibliothek in deiner Nähe hast, nutzt diese großartige Ressource. Bibliotheken bieten so viel mehr als nur Bücher!
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Leserunden, Wettbewerbe und Kurse
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Zugang zu Hörbüchern und digitalen Ressourcen
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Bücher für jede Leidenschaft: Kochbücher, Bastelratgeber, Romane, Comics...
Das Beste? Deine Kinder können sich stapelweise Bücher ausleihen, und du musst sie nicht alle zu Hause verstauen. Win-Win!
Mit diesen Tipps machst du Lesen zu einer spannenden und freudvollen Erfahrung für deine Familie. Und wer weiß, vielleicht sitzt dein Kind bald genauso begeistert mit einem Buch auf dem Sofa wie du damals! 😊
Brigid ist Grundschullehrerin mit über zehn Jahren Erfahrung an staatlichen und privaten Schulen. Sie ist spezialisiert auf frühkindliche Bildung und die Arbeit mit neurodiversen Kindern.